Die Europäische Union hat Zölle auf in China hergestellte Elektrofahrzeuge von bis zu 45,3 % eingeführt, um unfaire Subventionen zu adressieren. Die Zölle sind gestern, am 30. Oktober 2024, in Kraft getreten und gelten für eine Dauer von fünf Jahren.
Diese Entscheidung könnte die Handelskonflikte zwischen der EU und China verschärfen, obwohl weiterhin Verhandlungen angestrebt werden, um eine gütliche Lösung zu finden, die den WHO-Vorgaben entspricht.
Neben dem allgemeinen EU-Autoimportzoll von 10 % gelten nun zusätzliche Zölle für den Import chinesischer Elektrofahrzeuge: Tesla mit 7,8 % (für in China produzierte und exportierte Fahrzeuge), BYD mit 17 %, Geely mit 18,8 %, XPeng und NIO mit 20,7 % sowie SAIC mit 35,3 %.
Die Maßnahme soll einen fairen Wettbewerb sicherstellen, indem sie den Marktzugang für europäische Hersteller schützt und unfaire Subventionen ausgleicht. Viele europäische Autobauer, darunter BMW, Volkswagen und Mercedes-Benz, kritisieren die neuen Zölle jedoch. Sie befürchten Vergeltungsmaßnahmen von China, die ihre Verkaufszahlen negativ beeinflussen könnten. China ist ein wichtiger Absatzmarkt für diese Unternehmen, und durch die neuen Zölle riskieren sie Gegenmaßnahmen, die ihren Zugang zu diesem Markt gefährden könnten.
China hat auf diese Maßnahme mit einer Klage bei der Welthandelsorganisation (WHO) im Rahmen des Streitbeilegungsverfahrens reagiert und signalisiert, weiter mit der EU verhandeln zu wollen. Als Gegenmaßnahme erwägt China die Einführung von Zöllen auf den Import von Schweinefleisch und Milchprodukten aus der EU.
Auch wenn solche Maßnahmen dem globalen Handel nicht förderlich sind, muss berücksichtigt werden, dass China bereits Maßnahmen wie Kapitalkontrollen, die Kontrolle der Ausfuhr von seltenen Erden und weitere Handelsbeschränkungen eingeführt hat, um den Handel zu seinen Gunsten zu beeinflussen.