General Walerij Saluschnyj, Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, legt in einem lesenswerten Interview mit „The Economist“ seine umfassende Analyse des anhaltenden Konflikts zwischen der Ukraine und Russland dar.
Seit Beginn der russischen Aggression hat sich der Konflikt zu einer globalen Sicherheitskrise entwickelt. Im Unterschied zur Gegenoffensive im Jahr 2022 nimmt der Krieg nun die Form eines Stellungskrieges an, eine Entwicklung, die neue und komplexe Herausforderungen mit sich bringt.
Saluschnyj zieht eine metaphorische Parallele zum Stellungskrieg des Ersten Weltkriegs. Der technologische Fortschritt hat eine Pattsituation herbeigeführt, die seiner Meinung nach nur durch bedeutende technologische Durchbrüche überwindbar ist. Die ukrainischen Streitkräfte sehen sich mit dichten Minenfeldern und starker russischer Artillerie konfrontiert.
Um die Pattsituation zu durchbrechen, betont Saluschnyj die Notwendigkeit von Innovationen in den Bereichen Drohnentechnologie, elektronischer Kriegsführung, Anti-Artillerie und Minenräumung und kritisiert zugleich die zögerliche Unterstützung der westlichen Alliierten bei der Bereitstellung fortschrittlicher Technologien und Waffen, die zwar die Ukraine im Krieg unterstützen, jedoch für einen entscheidenden Sieg nicht ausreichen.
Abschließend warnt er davor, dass ein anhaltender Grabenkrieg Russland wegen seiner größeren Bevölkerung und Wirtschaft bevorzugt und befürchtet, dass eine langfristige Konfrontation sowohl die Moral in der Ukraine als auch die westliche Unterstützung schwächen könnte.
Ukraine’s commander-in-chief on the breakthrough he needs to beat Russia, The Economist
Essay by General Zaluzhny, The Economist